LA GRONDA TSCHUTTA
Kunstwerk für einen öffentlichen Platz oder Verkehrskreisel.
Konzept
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«La gronda tschutta» ist ein Fichtenzapfen, der für die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Natur steht. Das alpine Totem steht für die Verbindung zwischen Mensch und Natur und fordert mit erhobenem Zapfen den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur.
Ästhetik Mit seiner hohen schmalen Form gleicht sich das Objekt den Bäumen der Umgebung an. Die weisse Farbe sorgt für einen guten Kontrast zum Hintergrund und gibt dem Objekt ein futuristisches Aussehen. Die Schuppen sorgen für eine interessante Textur, welche bei Tages- und Nachtbeleuchtung sichtbar ist. Bedeutung Wer beim Betrachten des Objekts an einen Phallus denkt, liegt gar nicht so falsch. Botanisch gesehen sind Zapfen die männlichen und weiblichen Fortpflanzungsorgane der Bäume. Interessanterweise ist aber das, was im Volksmund als «Tannenzapfen» bezeichnet wird, der weibliche Blütenstand der Koniferen. Geschützt zwischen den Schuppen befinden sich die Samen. Aus diesem Grund gelten Zapfen von Nadelbäumen als Symbol für Fruchtbarkeit und Unendlichkeit. Kontext In meiner künstlerischen Arbeit ist der Zapfen (Romanisch: tschutta) ein wiederkehrendes Element. In der ersten Serie «Societad da tschuttas» habe ich Figuren gezeichnet, die auf alten Fotos aus der Surselva basieren. Statt Köpfe oder Arme haben die Figuren Zapfen oder andere Baumelemente. Zentrale Themen sind Mensch und Natur, die Sagenwelt der Surselva und das Leben in einer Dorfgemeinschaft. Die Serie wurde in Luzern, Bern, Manchester und Madrid gezeigt. Mit der nächsten Serie «30 Tschuttas» habe ich die Idee weitergesponnen und zu meinem 30. Geburtstag 30 Zapfenportraits erstellt. Daraus ist ein fiktives Familienalbum entstanden. |
Danach habe ich zusammen mit dem Design Studio Okro aus Chur eine Serie abstrakter, dreidimensionaler «tschuttas 3D» erstellt. Die 7 Figuren der Serie sind die klassischen Prototypen einer Dorfgemeinschaft: Vater, Mutter, Sohn, Tochter, Grossvater, Grossmutter und der Dorfpfarrer.
«La gronda tschutta» fügt sich gut in die Werkserie ein, weil der Zapfen immer auch als Referenz für meine Kindheit in der Surselva steht. Ich habe viele Errinnerungen an die riesigen klebrigen Zapfen vom Nadelbaum in unserem Garten in Rabius. Ich denke aber auch an die legendären Tannenzapfenschlachten, welche wir mit dem eigenwilligien Primarlehrer Giachen im Wald gefochten haben. |
Zur Künstlerin
Marina Lutz (*1988) ist in Rabius, Graubünden aufgewachsen. Sie absolvierte ein Bachelorstudium in Illustration an der Hochschule Luzern – Design & Kunst. Künstleraufenthalte verbrachte sie im Moray Art Centre in Findhorn, Schottland und in Palm Springs, Kalifornien. Marina Lutz ist seit mehreren Jahren Vorstandsmitglied bei Visarte Zentralschweiz. Seit dem Jahr 2009 arbeitet Lutz als freischaffende Künstlerin und Cartoonistin. Ihre gezeichneten Kommentare zum aktuellen Weltgeschehen publiziert sie regelmässig in verschieden Schweizer Medien wie dem Nebelspalter und während 7 Jahren für das Bündner Tagblatt. Ihr künstlerisches Werk wurde bereits in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland präsentiert; Beispielsweise im KKLB Beromünster, Art Copenhagen oder Paper Gallery Manchester oder Galerie Löwen in Chur. 2016 erhielt Lutz den Förderpreis für Kultur vom Kanton Graubünden. Nach einem längeren Aufenthalt in Zug lebt und arbeitet Marina Lutz in Luzern.
Referenzen (Kunst + Bau)
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- Landesmuseum, Forum Schweizer Geschichte, Schwyz
- Flughafen Zürich, Select Service Partner, Café Bellevue, Gates A und B
- SBB Unterführung, Emmen Farbig, Rüeggisingerstrasse, Emmenbrücke
- Raiffeisen Bank Surselva, Ilanz
Motivation
Als Künstlerin reizt es mich meine Werke an alltäglichen Orten zu plaztieren, wo viele Menschen daran vorbeigehen. Kunst entsteht für mich auch erst im Kontext vom Ort und durch den Dialog mit der Betrachtern. Mir ist es wichtig, dass meine Werke vielschichtig sind, sodass aus verschiedenen Blickwinkeln Interpretationen möglich sind. Also beides für ein Kind oder für eine Kunsthistorikerin. Vergangene Projekte wie die Wandbilder im Flughafen Zürich waren für mich eine grosse Freude, da es mich reizt grosse Projekte umzusetzen und auch weil ich mit meinem Werk sehr vielen Menschen eine Freude bereiten konnte.
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Partner
Carrosserie Zumbrunn – Umsetzung
BlessHess AG – Statik
BlessHess AG – Statik